Der Kirchenkreis Laatzen-Springe zeigt Flagge: Vor vielen Kirchen und Gemeindehäusern weht vom 23. Mai 2024, dem Tag des Grundgesetzes, bis zum Tag der Europawahl am 9. Juni die Fahne der „Initiative Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus (IKDR)“. Der programmatische Leitsatz auf den Fahnen lautet: „Unser Kreuz hat keine Haken“. In Laatzen beteiligt sich auch die Katholische Kirche an der Aktion.
„Wir wollen mit der Aktion deutlich machen, dass wir als Kirche für eine solidarische Gesellschaft eintreten, in der Herz statt Hetze zählen“, erläutert Pastor Jens Wening. Er gehört einem Arbeitskreis an, in dem evangelische und katholische Christen gemeinsam überlegen, welche Reaktionen es auf den zunehmenden Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in der Gesellschaft braucht.
Bereits im Februar hat sich die Synode des Kirchenkreises in einem einstimmigen Votum gegen „völkische Phantasien zu Ausweisung und Vertreibung“ gestellt. Die Synode distanziert sich darin „nachdrücklich und deutlich von allen Versuchen, die demokratischen Grundlagen unserer Gesellschaft anzutasten“ und spricht sich für Vielfalt und Demokratie aus.
„In den Augen Gottes ist jeder Mensch kostbar. Rechtsextremes Denken ist von Menschenverachtung geprägt. Das passt mit unserem Glauben nicht zusammen“, führt Superintendent Andreas Brummer zu dem Votum der Synode aus. Das Eintreten für Menschenwürde und für die Menschenrechte sei demnach nicht allein staatsbürgerliche Pflicht. Sie sei auch wesentliche Aufgabe für alle Christenmenschen: „Die Würde jedes und jeder Einzelnen ist ein Fundament unseres Glaubens.“