Von Anfang an sprang der Funke über: Die Improkokken haben das Publikum begeistert mit ihrem Improvisationstheater beim Fest der Stiftung proDiakonie im Jagdschloss Springe. Die rund 60 Gäste erlebten einen Abend voller neuer Geschichten, die vor ihren Augen und Ohren erst entstanden sind. Mit Stichworten aus dem Publikum oder von verstreuten Zetteln auf der Bühne haben Nike Andersen, Marc Beinsen, Mareike Schlote und Musiker Marco Benducci improvisiert in allen Variationen. Aus den Begriffen Park, Maus, Schlange, Geld und Falsch parken wurde eine urkomische Geschichte. In Sekundenbruchteilen lassen sich die Schauspielerinnen auf neue Situationen ein. Auf „Sie haben falsch geparkt“ wurde „Ich habe einen SUV, ich kann überall parken“. Die Wortreigen ließen beim Publikum immer wieder viel Applaus und La-Ola-Wellen aufbranden.
Das Publikum hat viele Variationen des Improvisationstheaters kennen gelernt, etwa ein „Freeze“, bei dem sich immer zwei Personen auf der Bühne befinden und die drei sich schnell abwechseln. Beim „Reigen“ spielen die Mimen immer eine feste Figur, aber sie treten in unterschiedlichen Konstellationen auf. Daraus wurde dann eine wilde Geschichte um einen Mann, der eine neue Freundin hat und diese dann die Ehefrau mit Hilfe stinkender Füße aus dem Haus vertreibt.
Die auf der Bühne liegenden Zettel müssen in einer anderen Variante des Impro-Theaters immer mit eingebaut werden, was zu absurden Dialogen führt – zum Vergnügen des Publikums. Ein Beispiel: „Wenn ich die zehn Eier gegessen habe, kann ich das elfte dann ausbrüten?“ „Ich wollte dich eigentlich erste nach der Konfirmation fragen.“ Das ganze Spiel wurde kongenial ergänzt durch Marco Benducci, der auf dem Keyboard immer passende Musikuntermalungen findet und mit Geräuschen unterstützt.
Das Publikum wurde von Anfang an mit einbezogen: Zunächst gab es eine unterhaltsame Übung, wie man am besten applaudiert und jubelt. Mit ihren Stichworten wurden die Geschichten erzählt und bei einem Puppenspiel durften zwei Personen aus dem Saal die Hände und Köpfe der Schauspielerinnen bewegen. Höhepunkt war das Märchen. Auf Vorschlag aus dem Publikum gaben die vier die Geschichte vom „Gänsehirt“ zum Besten. Was zunächst ein paar Minuten auf der Bühne dauerte, wurde dann noch dreimal erzählt: in 60 Sekunden, 30 Sekunden und in sensationellen 15 Sekunden. Applaus und La-Ola-Welle waren die Reaktion. Zum Schluss gab es ein Potpourri mit verschiedenen gespielten Figuren des Abends. Auch hier wurde noch einmal die Kunst der vier Improkokken deutlich, denn sie können die Texte nicht nur sprechen – auch gesangliche Improvisation gehört bei ihnen dazu.
Vor den Improkokken konnte sich – nach bewährtem Muster der vergangenen Jahre – ein diakonisches Projekt aus dem Kirchenkreis kurz vorstellen, das von der Stiftung proDiakonie finanziell gefördert wird. Diesmal erzählten Anne Ebers und Nicole Scheumann vom Diakonieverband Hannover-Land von „Bin da!“, einem Projekt, das Familien mit Kleinkindern stärkt. Ehrenamtliche kommen an ein oder zwei Tagen die Woche in die Familie und kümmern sich dann in diesen Stunden um die Kinder, z.B. mit Spielen und Waldspaziergängen.
Der Reingewinn des Abends fließt in die Stiftung proDiakonie, die damit diakonische Projekte im Gebiet des Kirchenkreises Laatzen-Springe fördert.