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SB

"Mein Lieber Herr Käthe"

Ein Jahr nach...

... 500 Jahren Reformation

Der erste arbeitsfreie Reformationstag stand in unserer Kirchengemeinde unter dem Thema „Mein lieber Herr Käthe!“

Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau, die ihm den Rücken freihält und auch mal entscheidet, was jetzt zu tun ist. Dass dies auch schon bei Martin Luther so war, wurde uns in einem sehr amüsanten und lehrreichen Theaterstück gezeigt.

Zwischen den einzelnen Akten wurden die Zuschauer mit allerlei Leckereien wie zu Luthers Zeiten verwöhnt. Der Duft des Spanferkels empfing die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher schon vor Beginn auf dem Kirchplatz und machte Lust auf mehr! Viele Broten hatten wir für die Veranstaltung gebacken und ein „Streichquintett“ hatte Hunderte von Brotscheiben mit Schmalz und selbstgemachter Kräuterbutter bestrichen. Diese Vorspeise wurde ebenso wie der selbstgebackenen Kuchen zum Nachtisch von „Knechten und Mägden“ aus Luthers Zuhause in der Kirche aufgetragen, während der Reformator und „sein Herr Käthe“ auf der Bühne thronten und es sich dort schmecken ließen. Katharina Luther erzählte uns derweil davon, wie sie die Reformation erlebt hatte und welche Auswirkungen sie auf ihren Lebensweg und ihre Lebenseinstellung gehabt hatte.

Zum Hauptgericht begaben wir uns dann auf den Kirchplatz. Geduldig standen alle in einer langen, langen Schlange an, um etwas vom Spanferkel abzubekommen. So mancher fragte sich „Wie kann das sein, dass das Essen für so viele Menschen reicht?! Ist das hier die „wunderbare Spanferkelvermehrung?“. Platz zum Essen gab es in den liebevoll eingerichteten und dekorierten Zelten, Feuerkörbe ließen die Temperaturen erträglich erscheinen. Martin Luthers Weggefährte Bugenhagen stand mit seinem Knecht hinter dem Getränkestand.

Die vielen Menschen, die sich zu uns auf den Weg gemacht hatten, wurden nicht enttäuscht. Theater, Lieder und Musik,  Speis und Trank ließen keine Wünsche offen. Und alle, die den Abend mit vorbereitet hatten und ihn durch ihren Einsatz mit gestalteten, wurden mit einer vollen Kirche belohnt, wie wir sie sonst nur Heiligabend beim Krippenspiel erleben. Viel Lob gab es für den gelungenen Abend.

Schön war´s wirklich.

Nächstes Jahr? Natürlich wieder... !

Christiane Biester