Schon seit zehn Jahren kommt das Swing-Orchester Hannover zum Benefizkonzert der Stiftung proDiakonie nach Pattensen in St.-Lucas-Kirche – in diesem Jahr mit einer Premiere am Ersten Advent: Im musikalischen Geschenkesack hatten sie viele bekannte, weihnachtliche Stücke im Bigband-Sound. „Santa Claus Is Coming To Town“ etwa; ein Hit, der schon Anfang der 1930er-Jahre geschrieben worden ist. Ebenfalls aus der Zeit stamm „Winter Wonderland“ von Felix Bernard, bekannt aus unzähligen Cover-Versionen bekannter Stars. Mit „A Child Is Born“ präsentiert das Orchester ein Jazz-Instrumentalstück, das 1969 vom Jazztrompeter Thad Jones komponiert wurde mit einem gefühlvollen Flügelhorn-Solo.
Bigband-Leiter Volker Schulz moderierte die Stücke selbst an und gab immer ein paar besondere Infos dazu. Er und die Band hatten extra für den Nachmittag die passenden Stücke zusammengestellt. Und noch eine Überraschung zogen sie aus dem Geschenkesack: Die Klarinetten-, Trompeten- und Saxophon-Sektion traten in Quintett- oder Quartett-Besetzung von einer Empore aus auf und hatten nicht nur Swing und Jazz dabei. Die Klarinettist*innen spielten den „Abendsegen“ aus der Oper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperding und ein Medley mit Christmas Carols. Die Trompeterin und die vier Trompeter spielten ein französisches Weihnachtslied und „Tochter Zion“ von Georg Friedrich Händel. Das Saxophonquartett begann Stille Nacht zunächst ganz klassisch, endete dann aber im fantastischen Jazzarrangement.
Im Dreivierteltakt nahm die Band das begeisterte Publikum mit in „The Most Wonderfull Time Of The Year“ vom US-amerikanischen Sänger Andy Williams. Bei dem aus Schweden stammenden Titel „Jul, Jul, stralende Jul“ griffen die fünf von der Trompeten-Sektion zum Flügelhorn und gaben dem Stück einen großartigen weichen Sound – und Volker Schulz spielte selbst das Klarinetten-Solo. Und „Oh Tannenbaum“ kam in einer Boogie-Version daher. Die Band spielt gern in der Pattenser Kirche. „Das hat schon etwas von griechischem Theater oder einem Hörsaal“, sagte Volker Schulz. Das hat den großen Vorteil, dass das Publikum sehr viel vom Orchester sehen kann. In diesem Jahr waren 25 Musikerinnen und Musiker dabei, nicht nur mit den klassischen Bigband-Instrumenten Saxophone, Trompeten und Posaunen und der Rhythmusgruppe. Das Spezielle am Swing-Orchester ist die Ergänzung durch Flöten und Klarinetten, die den Titeln immer noch eine besondere Note geben.
Am Schluss gab es viele Ovationen – und als Zugabe ein fast schon klassisch gespieltes „Stille Nacht“. Der Erlös des Konzerts fließt in die Stiftung proDiakonie des Kirchenkreises Laatzen-Springe, die damit schon seit 19 Jahren soziale und diakonische Projekte im gesamten Kirchenkreis unterstützt. Beispiele sind der Umsonstladen in Laatzen, der Nachbarschaftsladen Doppelpunkt in Springe und weitere Projekte, die Menschen in oft schweren Lebenslagen unterstützen.