Der Umsonstladen für Babyerstausstattung, die Thomas-Kirchengemeinde Laatzen und der Jugendmigrationsdienst des Kirchenkreises Laatzen-Springe haben sich in Kooperation mit der DRK-Kleiderkammer in Laatzen zusammengeschlossen, um eine erste Hilfe in der Not anzubieten.
Viele der ukrainischen Geflüchteten kommen mit kaum mehr als einem Rucksack oder einer Reisetasche mit den notwendigsten Dingen in Deutschland an und stehen hier „ohne Alles“ dar. Genau diese Notsituation vor Ort wollten wir mit der Aktion lindern.
Bisher hatte der Umsonstladen Umstandsmode, Baby- und Kinderbekleidung bis Größe 140, Kinderwagen, Spielzeug und co. als Sortiment.
Die Thomas-Kirchengemeinde stellte uns mehr Raum und Lagerplatz zur Verfügung, die DRK-Kleiderkammer unterstützte uns mit einer ersten Ausstattung an Erwachsenenbekleidung und Bettwäsche, die wiederum vom Jugendmigrationsdienst abgeholt wurde. In der Gemeinde wurde in gemeinschaftlicher Arbeit aufgeräumt, Platz geschaffen und zusammengerückt und über den Jugendmigrationsdienst, die Gemeinde und den Umsonstladen neue ehrenamtliche Helfer*innen für die Aktion geworben bzw. an den Umsonstladen vermittelt.
So konnte binnen 3 Tagen die Aktion am 9.3. starten und Sachspenden entgegen genommen werden. Neben dem altbewährten Sortiment konnten wir im Umsonstladen nun auch Erwachsenenbekleidung, Jugendlichenbekleidung, Schuhe, Bettdecken und Kopfkissen, Bettwäsche, Handtücher, Hygieneartikel und vieles mehr anbieten, um alle ukrainischen Hilfesuchenden vor Ort ausstatten zu können.
Das Spendenbereitschaft war (und ist) enorm groß; bei den Massen brauchte es natürlich auch viele Helfer*innen, die die Spenden sortierten und ausgaben.
Es fanden sich viele tatkräftige Helfer*innen mit den unterschiedlichsten Hintergründen. Geflüchtete aus dem arabischsprachigen Raum, die sagten, sie wissen genau wie sich die Ukrainer*innen fühlen und wollen deshalb helfen. Helfer*innen aus der russisch- und ukrainischsprachigen Laatzener Community, die ein Zeichen setzen und etwas Konkretes tun wollten. Helfer*innen aus den umliegenden Gemeinden und der Nachbarschaft, die mit anpacken wollten, anstatt ohnmächtig die Nachrichten zu verfolgen. Die Café-Besitzerin des „Alten Schulhauses“ in Hemmingen, die nicht nur weitere Helfer*innen über ihre Netzwerke warb, sondern selbst vor ihrem Cafébetrieb zum Helfen kam. Und zuletzt drei Ukrainer*innen, die selbst gerade mal 2 Tage zuvor aus der Ukraine nach Laatzen gekommen sind und jeden Tag mit vollem Einsatz und Engagement die Aktion unterstützten.
Nach 1,5 Wochen mussten die Drei weiterreisen und es war ein emotionaler Abschied unter Tränen. Wir alle hätten gezeigt, dass es viele gute hilfsbereite Menschen gibt und sie hätten nie gedacht, dass sie sich so schnell einleben und angekommen fühlen. Die Drei wollen nach Laatzen und zu uns zurückkehren und verabschiedeten sich mit „Ihr seid ein zu Hause für das Herz und dieser Laden ein Geschenk für alle, die Hilfe brauchen. Danke, dass es Euch gibt!“.
Im Schnitt werden pro Tag zu unseren Öffnungszeiten 30-40 geflüchtete Ukrainer*innen versorgt.
Natürlich kostet die aktuelle Zeit uns allen im Verband viel Kraft, hohe Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen, wo viele von uns schon vorher ihre Energiereserven ausreizten, aber die diversen Aktionen und Initiativen bei uns im Verband zeigen, dass man gemeinsam mit gelebter Nächstenliebe und Herz ein Licht der Hoffnung sein kann.
Madeline Schlüter,
Koordinatorin des Umsonstladens für Babyerstausstattung
Adresse: Marktstr. 21; 30880 Laatzen
Öffnungszeiten: Mo, Mi und Do 10-14 Uhr, Di 14-17 Uhr