Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. (Hesekiel 36,26)
Ein neues Herz, neues Leben, einen neuen Geist, neues Denken, das stellt uns Gott mit der Jahreslosung 2017 in Aussicht. Bin ich bereit, mich darauf einzulassen? Lasse ich mir ein neues Herz und einen neuen lebendigen Geist schenken von Gott? Will ich mich im neuen Jahr mit Gott auf den Weg machen und mich von ihm leiten lassen?
Gottes Wirken ist geistliches Wirken, ist Erneuerung aus dem Geist, beginnt unsichtbar und ganz unscheinbar. Gottes Geist kann aus leisen Anfängen große Veränderungen und Umbrüche bewirken,
die alles neu machen und alle bisherigen Erfahrungen weit übertreffen.
Wir sehen das am Beispiel der Friedensbewegung und der friedlichen Revolution in der DDR.
Im stillen Kämmerlein, mit Kerzen und Gebeten und Liedern, oft auch gegen große Widerstände beginnen solche Veränderungen, und es werden große und sichtbare Umwälzungen daraus, die Millionen von Menschen erfassen können.
Das Samenkorn keimt unsichtbar in der Erde und treibt dann die sichtbare neue Pflanze hervor.
Einzelne öffnen sich für Gottes Gegenwart und für sein geistliches Wirken, und er führt sie mit anderen zusammen, die eines Geistes sind. Gottes Geist führt in die Gemeinschaft, steht gegen Unfrieden, Gewalt, Unrecht und Egoismus. Gottes Geist steht für das Leben und gegen den Tod.
Aber Gottes Geist ist nicht immer gleich erkennbar, und es braucht manchmal viel Geduld, um die Geister zu prüfen und zu sehen, „wessen Geistes Kind“ jemand ist. Das Wirken des Geistes ist oft erst an den Folgen zu erkennen. Dient es dem Frieden, der Versöhnung? Dient es dem Miteinander? Wird es von Glauben, Hoffnung und Liebe getragen? „Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Keuschheit, und leben wir im Geist, so lasst uns auch im Geist wandeln“, schreibt Paulus im Brief an die Galater. Gott ist die Liebe, und die Jahreslosung ist für uns mit der Einladung verbunden, sich von der Liebe Gottes bescheinen zu lassen - und durchlässig zu werden für Gottes Liebe, dass sie auch für andere sichtbar und spürbar wird.
Pastor Christian Hüttmann
Ein kleiner Junge kam mit seiner Mutter an einer großen Kirche vorbei. Er schaute an der Kirche hoch und sagte: ,,Mutti, schau mal, die großen Fenster sind ja ganz schön schmutzig, die sehen aber gar nicht schön aus.“ Daraufhin ging die Mutter mit ihm in die Kirche. Hier waren die Fenster, die von außen ganz grau
und schmutzig aussahen, plötzlich strahlend bunt und leuchteten in den hellsten Farben. Da staunte der Junge, und erschaute sich die Fenster genau an. Über dem Altar war ein auffallend schönes Fenster zu sehen - mit vielen Heiligenfiguren. Und durch eine Figur strahlte die Sonne hindurch, sodass sie besonders hell war. ,,Mama, wer ist das?', wollte der kleine Junge wissen. Die Mutter antwortete: ,,Das ist ein Heiliger, der heilige Franziskus.“ Der Junge merkte sich das gut. Ein paar Tage später fragte der Religionslehrer in der Schule seine Schüler: ,,Wer von euch kann mir sagen, was ein Heiliger ist?'
Da war großes Schweigen in der Klasse. Nur der kleine Junge meldete sich und sagte:
,,Ich weiß es. Ein Heiliger ist ein Mensch, durch den die Sonne scheint."
Cornelia Haverkamp