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Augenblick mal! Sieben Wochen ohne SOFORT

 

Augenblick mal!                                         

Sieben Wochen ohne SOFORT!

Das ist das Motto der diesjährigen Fastenaktion der evangelischen Landeskirche, die von Aschermittwoch bis Ostern geht. Sieben Wochen oder besser 40 Tage wollen wir als Christen uns auf die Feier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi vorbereiten. Die meisten von Ihnen verzichten in dieser Zeit auf Fleisch, Süßigkeiten oder Alkohol. Doch es geht nicht nur um Nahrungsverzicht, sondern um die Besinnung. Wir erinnern uns an die 40 Tage Jesu in der Wüste, in der er seinen Glauben unter Beweis stellte und dem Teufel widerstand.

Und schaffen wir es in diesem Jahr dem SOFORT zu widerstehen. Räumen Sie in diesen Wochen doch bewusst Zeit ein, um der Hektik des Alltags zu entfliehen. Spüren Sie nach, was Sie im Leben trägt und „entschleunigen“ Sie Ihren Alltag.

In Zeiten von Handy, Email, WhatsApp und Co sind „sieben Wochen ohne Sofort“ gar nicht so leicht. Wenn ich meinen Sohn frage, ob er sein Handy unbedingt mit zum Spielen nehmen muss, dann ist die Antwort klar: „Natürlich Mama, wie soll ich mich denn sonst verabreden und meine Chats checken.“ Und da liegt das Problem. Wir sind ständig online, teilen unsere Meinungen und Gefühle oft ohne nachzudenken SOFORT mit Anderen. Und verletzen diese auch. Wäre da ein Abwarten nicht mal angebracht.  Ich muss nicht sofort eine Meinung haben. Ich darf mir die Zeit nehmen abzuwägen, die Sache noch mal zu überdenken und dann zu antworten.

Aber auch im ganz normalen Miteinander geht manchmal etwas schief. Dann haben Sie die Wahl entweder SOFORT laut loszupoltern und Vorwürfe zu erheben oder erst einmal durchzuatmen und sich nach den Hintergründen zu erkundigen.

Und vielleicht erkennen Sie nach so einem Gespräch die wahren Beweggründe.

Und auch in uns gibt es ein SOFORT. Da ist diese Unruhe, die uns von einer Aktion zur nächsten hetzen lässt. Immer mit dem Gefühl, etwas zu verpassen. Kaum, dass wir eine Sache tun, schon sind wir mit den Gedanken bei der Nächsten und dann bei der Übernächsten und so weiter. Nur diesen Augenblick, den können wir nicht richtig genießen. Versuchen Sie in dieser Zeit, dass SOFORT aus Ihrem Kopf zu verdrängen. „Alles hat seine Zeit“, sagt die Bibel im Buch der Prediger Kapitel 3, und zählt damit ganz banale Dinge wie lachen, weinen, tanzen, streiten, herzen und suchen auf. Es sind die kleinen Dinge, die das Leben ausmachen und die uns vor Augen führen, dass es Gott ist, der Alles erschaffen hat und zu dem es uns zieht. Genießen Sie die Dinge die Sie tun, ob essen oder lesen oder spazieren gehen. Und nutzen Sie auch kleine Unterbrechungen, wie das Warten an einer Kasse, um mit Ihren Mitmenschen in Kontakt zu kommen. Denn das ist der eigentliche Sinn der Fastenzeit, die Hinwendung zu Gott und damit der offene Blick für die Mitmenschen.

Ihre Silvia Borgmann

 

Fastenaktion 2017
 GEP