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Interview mit Jürgen Klopp

Fußballtrainer Jürgen Klopp über die Reformation – und warum er gern in die Kirchen geht

Jürgen Klopp steht für Erfolge im Fußball, für Emotionen und Entertainment. Doch der Trainer des FC Liverpool hat auch eine ernste und nachdenkliche Seite. „Der Glaube an Gott führt mich durchs Leben“, sagt er. „Er ist meine Reißleine, meine Leitlinie, er ist für mich einfach unendlich wichtig.“ Als evangelischer Christ unterstützt Klopp gemeinsam mit anderen Prominenten das Reformationsjubiläum 2017.
Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. „Luther war ein Kämpfer für die gute Sache“, sagt Jürgen Klopp, „ein Rebell um des Glaubens Willen, damit Menschen ihren Glauben ohne Angst und mündig leben können.“ Ein Vorbild. „Ich mag Luther, weil er für die Unterprivilegierten und Ausgeschlossenen gekämpft hat“, bekennt der gebürtige Stuttgarter. „Ihn wieder in unser Bewusstsein zu rufen, passt gerade jetzt sehr gut in unsere Zeit, in der wir viel darüber diskutieren, ob wir Menschen Zuflucht bieten oder sie ausschließen sollten.“ Für Jürgen Klopp steht fest: „Der liebende Gott, an den ich glaube, bei dem sind alle willkommen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft und ihrer Bildung.“
Der Trainer des FC Liverpool geht gern in Kirchen. „Das ist wie ein Vereinsheim, wo man reingeht und trifft die richtigen Leute.“ Er ist froh, dass er evangelisch ist und im Gottesdienst nicht auf die Knie fallen muss. Seine Knie seien nicht dafür gemacht, ständig zu knien, sagt er schmunzelnd. „Wir machen das ja nicht so oft.“

Jürgen Klopp
 Foto: Torsten Zimmermann