Starbild Frühling rosa

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Dem Osterei auf der Spur

Dem Osterei auf der Spur

Das Osterei als Symbol christlichen Brauchtums ist ursprünglich heidnischen Ursprungs.

Bereits die Kelten feierten zu Frühlingsbeginn am 21. März das Sonnenfest „Alban Eiler“ (Licht der Erde). Ab diesem Tag sind Tag und Nacht endlich wieder gleich lang und mit zunehmender Tageslänge erweckt der Frühling die Natur zu neuem Leben.

Das zunächst scheinbar leblose Ei, aus dem dann doch neues Leben erwächst, und auch der Hase spielen als Fruchtbarkeitssymbole eine wichtige Rolle und wurden von der christlichen Kirche übernommen. Durch das Beibehalten alter Traditionen, die aber mit neuen Bedeutungen versehen wurden, wurde die Konvertierung der Heiden zum Christentum erleichtert.

Nach Interpretation der christlichen Kirche steht das (Oster-) Ei sinnbildlich für die Auferstehung, den Triumph des Lebens über den Tod, wenn das Küken schlüpft und die Schale als leblose Hülle zurücklässt. Diese Symbolik bot sich geradezu an, in die österlichen Bräuche integriert zu werden.

Dass Eier zum Osterfest so sehr im Mittelpunkt stehen, hat aber auch praktische Hintergründe. Die Kirche untersagte seit dem Mittelalter den Verzehr von Fleisch- und Eierspeisen in der vorösterlichen Fastenzeit. Keine Tiere zu schlachten, war für die Gläubigen das kleinere Problem – die Hühner allerdings legten fleißig weiter ihre Eier, die dann hartgekocht wurden, um sie haltbar zu machen. Ab Ostersonntag konnten dann endlich wieder Eier gegessen werden. Vielerorts wurde um Ostern zudem der Pachtzins fällig, für den die Bauern oftmals auch die angesammelten Eier verwendeten.

Wie bereits in vorchristlicher Zeit wurden später im Christentum Ostereier auch gefärbt oder kunstvoll bemalt, um sie, entsprechend der gewählten Farben mit einer speziellen Symbolik zu versehen. Später entwickelte sich dann der Brauch, verzierte Eier an Ostern zu verschenken.

Allerdings grenzte sich die frühchristliche Kirche anfangs vom Heidentum ab, indem das Verschenken von Eiern zu Ostern als heidnischer Kult verboten war. Manche Neuchristen mochten aber auf dieses Ritual nicht verzichten und suchten einen Weg, dem gewohnten Brauch weiter zu folgen, ohne mit der Kirche in Konflikt zu geraten. Ein Weg dafür war, die Gaben nun nicht mehr persönlich an die Beschenkten zu überreichen. Stattdessen versteckten oder vergruben Sie die Eier auf den Feldern ihrer Freunde und Familien, worauf die noch heute beliebte Tradition des Eiersuchens zurückgeführt werden kann.

Frank Nußbaum

Luther-Ei
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