Kirchenkreiskantor Zoltán Suhó-Wittenberg verabschiedet sich mit einem Konzert
von Horst Voigtmann
Bennigsen. Die Namen der Komponisten im Programm des Konzerts, das Kirchenkreiskantor Zoltán Suhó-Wittenberg „Die Orgel rockt!“ überschrieben hat, kamen wohl den meisten Konzertbesuchern unbekannt vor. Auch die Vorstellung, Rockmusik auf der Orgel zu hören, mag nicht jedem gleich leicht gefallen sein.
Aber gleich mit dem ersten Stück, der „Intrade in Jazz“ von Johannes Matthias Michel und weiterer Musik aus der Feder des 1962 geborenen Kirchenmusikers wird klar, dass es am Abend nicht um den harten Rock‘n‘ Roll geht.
Die sechs Komponisten und die eine Komponistin, aus deren Werk Musik erklingt, sind in den Jahren zwischen 1954 bis 1979 geboren, sind überwiegend in den Lehre tätig und haben mit dem A-Examen die höchste Stufe der kirchenmusikalischen Ausbildung erfolgreich erklommen. Bis auf den Amerikaner Dan Miller, er ist der älteste unter den Komponisten des Abends, sind sie in Deutschland tätig.
Das A-Examen hat auch der derzeitige Kreiskantor im Kirchenkreis Laatzen-Springe Suhó-Wittenberg abgelegt, das spürt man seinem Orgelspiel an. Und wer ihn im Rahmen anderer Konzerte bereits erlebt hat, weiß, dass ihm die Kirchenmusik aller Epochen leicht durch die Finger fließt. So auch die von Pop, Jazz, Blues und Rock beeinflussten Orgelwerke an diesem Abend.
Eine Vorliebe für eine bestimmte Musikrichtung, habe er als Organist auch nicht, sagt Zoltán Suhó-Wittenberg. Es gebe eine so reichhaltige und hochwertige Anzahl großartiger kirchenmusikalischer Kompositionen unterschiedlicher Epochen, dass es ihm schwerfalle, zu sagen, was ihm am besten gefalle.
Unterbrochen werden die musikalischen Darbietungen von Texten aus dem Lesebuch „Die Orgel“ von Meinrad Walter, die gekonnt von Gabriele Rose vorgetragen werden. Da bekommt man zum Beispiel vermittelt, dass TV Star Harald Schmidt, der als Komiker bekannt ist, noch ganz andere Fähigkeiten hat. Er hat als junger Mann das Orgelspiel gelernt und in seiner katholischen Heimatgemeinde praktiziert. Allerdings, wie nicht anders von ihm zu erwarten, erzählte darüber mit einer heiteren Note, ohne sich zu schade zu sein, die eigenen Schwächen dabei zu benennen. So habe er das C-Examen nur deshalb angestrebt, der besseren Bezahlung wegen, denn immerhin habe es dann statt 5 Mark dann 15 Mark pro Gottesdienst gegeben.
Die Arbeit im Kirchenkreis Laatzen-Springe habe ihm sehr viel Freude gemacht, so Suhó-Wittenberg. Nun freue er sich darauf, bald seiner 80-jährigen Mutter näher zu sein, die er von seinem künftigen Dienstsitz ab Oktober schneller erreichen und häufiger sehen könne.
[Text und Foto: Horst Voigtmann; s.a. NDZ 12.07.2022 Seite 9 und HAZ Springe 13.07.2022 Seite 2]