Gemeindebrief

Andacht

Prüft alles und behaltet das Gute!

Das ist doch ein guter Vorsatz für ein neues Jahr. Gut soll es werden und daran wollen wir festhalten. Das Gute fest im Griff behalten. Das hört sich erst einmal leicht an – aber dann kommt die Realität und macht uns einen Strich durch die guten Vorsätze.
Auf dem Bild haben wir ein Sieb, so wie es früher üblich war, um die Spelzen vom guten Getreide zu trennen. Und dann muss nur kräftig geschüttelt werden und schon bleibt das Gute im Sieb und kann behalten werden.
Aber, wer ist es denn, der schütteln soll? Was liegt überhaupt im Sieb? Und wie groß ist das Raster?
In der Praxis gehört also erst einmal alles ins Sieb – Gutes und Schlechtes, Schwieriges und Leichtes. Nichts wird schon vorher aussortiert, sondern alles angeschaut und mitgenommen. Prüft alles! Und prüfen heißt dann, dass genau hingesehen wird. Heißt auch, dass ich die Sache von vorn und von hinten betrachte und Vor- und Nachteile abwäge.
Die Frage bleibt dabei, welche Maßstäbe ich anwenden will. Und da sind wir bei dem, der das volle Sieb kräftig schütteln muss.
Für mich ist das Gott, der uns in der Bibel Richtlinien gibt, an denen wir uns orientieren können. Dabei lässt er uns aber eine große Freiheit und wir werden entdecken, dass das Sieb kein einheitliches Raster hat. Was bei mir schon nach unten durchfällt, bleibt beim Nächsten noch liegen und hat seinen Wert.
Prüft alles und behaltet das Gute!
So werden wir aufgefordert, im persönlichen Alltag immer mal wieder anzuhalten und zu schauen, was wirklich das Gute ist, was sich lohnt behalten zu werden.
Und so werden wir auch in unserer Kirchengemeinde schauen müssen, was festgehalten werden soll und kann. Das ist spannend und manchmal nicht so einfach zu entscheiden – schauen wir also alles an, prüfen es und halten fest, was gut ist und Gutes bewirkt.

Herzlich grüße ich Sie und freue mich auf Anregungen für unsere
Gemeinde,
Ilse Hüper, Prädikantin