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Verändern wir die Welt oder verändert die Welt uns?

Verändern wir die Welt oder verändert die Welt uns?

 

So heißt es auf einem Eventplakat zur „Weltausstellung Reformation“, die vom 20. Mai bis 10. September 2017 in die Lutherstadt Wittenberg einlädt.

Unstrittig ist, dass die Reformation seit dem Jahr 1517 bis heute viele Veränderungen in Gang gebracht hat, nicht nur in den christlichen Kirchen sondern auch für Politik und Gesellschaft.

Aus anfänglich theologisch kritischen Überlegungen entwickelten sich, basierend auf der Bibel als dem Wort Gottes schnell neue Überzeugungen und Handlungsweisen, die alle Bereiche des damaligen Lebens erfassten, wie die Entwicklung einer einheitlichen deutschen Sprache, das Schulwesen, politische und gesellschaftliche Strukturen in Deutschland sowie die Machtverhältnisse in Europa.

Dabei war es sicher nicht Martin Luthers Absicht, solch umwälzende Veränderungen auszulösen. Ihm ging es zunächst lediglich um die Praxis des Ablasshandels und das Priestertum.

Im Römerbrief hatte Luther entdeckt, dass der Mensch nicht durch irgendwelche, vermeintlich gottgefälligen Taten, sondern nur durch Gottes Gnade sein Heil erlangen kann. Daraufhin erhob er allein die Bibel zum geistlichen Maßstab und stellte Christus in die Mitte des Lebens und der Hoffnung.

Martin Luther und die Mitstreiter seiner Zeit im In- und Ausland hatten gehofft, die Kirche neu orientieren zu können. Stattdessen führte der Veränderungsprozess schließlich zur Spaltung der christlichen Kirche in eine Vielzahl von Konfessionen.

Mittlerweile stehen aber viele christliche Kirchen mit verschiedenen Bekenntnissen wieder  im  geschwisterlichen Dialog miteinander und befinden sich auf dem Weg der Annäherung.

Getragen von diesem Geist laden die Evangelische Kirche in Deutschland und der Deutsche Evangelische Kirchentag zum Reformationssommer 2017 ein, u. a. in die Lutherstadt Wittenberg.

Auf der „Weltausstellung Reformation“ werden verschiedene „Tore der Freiheit“ als Themenwelten präsentiert. Christliche Kirchen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen aus aller Welt beleuchten dabei die Wirkungen der Reformation in ihren unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten.

Machen auch Sie sich auf den Weg, den Anfängen und Auswirkungen der Reformation nachzuspüren, finden Sie Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit und entwickeln Sie Visionen für einen Aufbruch in die Zukunft.

 

Weitere Informationen zu den vielfältigen Angeboten des Reformationssommers 2017 finden Sie im Internet (z. B.: www.r2017.org) – auch Ihre Kirchengemeinde vor Ort hilft Ihnen gern weiter.

 

Frank Nußbaum