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 SB

Friedensgebet zum Volkstrauertag

In unsren Gemeinden finden am 19. November die Gedenkgottesdienste zum Volkstrauertag statt.

Im Anschluss an die jeweiligen Gottesdienste und Gedenkstunden werden nach den öffentlichen Ansprachen der Ortsvorsteher und der (Orts-)Bürgermeister die Kränze zum Gedenken an die Kriegstoten der beiden Weltkriege und der heutigen Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus niedergelegt.

Der Gedenktag dient nach wie vor der Mahnung zur Versöhnung, zur Verständigung und zum Frieden

und ist mit diesen Anliegen von aktueller und weltweiter Bedeutung.

Die zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag findet im Deutschen Bundestag statt.

Das Sprechen des Totengedenkens durch den Bundespräsidenten wurde von Bundespräsident Theodor Heuss im Jahr 1952 eingeführt; wir geben hier den Wortlaut des Totengedenkens des vorigen Bundespräsidenten Joachim Gauck wieder:

 

„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“

 

In den Kirchengemeinden steht an diesem Sonntag die Bitte um Frieden und Versöhnung im Mittelpunkt. In manchen Gottesdiensten werden auch Kerzen für den Frieden angezündet oder Friedenslichter weiter-gereicht. Bekannte Friedensgebete sind das Friedensgebet nach Franz von Assisi und das Friedensgebet von Coventry:

 

O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt, dass ich verbinde, da, wo Streit ist, dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht, dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt, dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält, dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert, dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt. Herr, lass du mich trachten: nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer da hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.

Pastor Christian Hüttmann

 

 

Du, Gott des Friedens, führe mich vom Tod ins Leben, aus dem Trug in die Wahrheit. Führe mich aus Verzweiflung in die Hoffnung, aus Angst in Vertrauen. Führe mich vom Hass zur Liebe, vom Krieg zum Frieden. Lass Frieden unser Herz erfüllen, unsere Erde und das All.