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Der größte Zweifler in der Bibel

Der größte Zweifler in der Bibel

Der größte Zweifler in der Bibel

Wer in der Bibel nach dem größten Zweifler sucht, wird bei dem Apostel Thomas landen, der aus der Mitte des engeren Kreises um Jesus stammt. Als man ihm die Botschaft von der Auferstehung Jesu überbrachte, zweifelte er an den Aussagen. „Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.“ (Johannes 20,25). Wegen dieser Aussage ist er als „ungläubiger Thomas“ in die Geschichte eingegangen.

Thomas hat offen und ehrlich seine Zweifel ausgesprochen. Wer heute Fragen an den Glauben hat, sollte es ebenso tun. Offen seine Fragen aussprechen, Menschen suchen, die ihm helfen können und von Gott selbst Antwort erwarten. Der Apostel macht uns Mut, nicht im Verborgenen mit unseren Fragen zu bleiben. Thomas wird für sein offenes Auftreten belohnt. Jesus selbst tritt in die Mitte der Apostel. Die Bibel berichtet diese Begebenheit so: „Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: »Frieden sei mit euch!«“ (Johannes 20,19)

Einmal gezweifelt und auf ewig als „der Ungläubige“ abgestempelt. Dieses festgefahrene Bild überschattet Thomas‘ wertvolle Eigenschaften.

 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“

Daraus können wir lernen, dass Jesus den Zweifler nicht verurteilt. Im Gegenteil, er nimmt die Fragen von Thomas ernst, lässt ihn mit eigenen Händen begreifen, dass Jesus wirklich auferstanden ist. So wird aus dem Zweifler wieder der Apostel Thomas. Dieser biblische Bericht ist ein Plädoyer für alle Zweifler. Und er spricht auch zu den Glaubenden, den nicht zu verurteilen, der seine Zweifel mit sich trägt und ausspricht. 

Rolf Dietze