Christnacht 2020
- Die Nacht der Engel -
Lied „Stille Nacht“ (Strophe 1)
Gebet
Gott, wir sind hier.
Es ist Heilige Nacht.
Was uns diese Nacht wohl zu sagen hat? Gerade heute und in dieser Zeit?! Gott, lass uns hören und empfangen, was uns diese Nacht in diesem Jahr sagen will.
Dass wir gestärkt und ermutigt werden.
Dass wir Licht sehen im Dunkel der Nacht.
Das bitten wir durch Jesus Christus, der Mensch geworden ist in dieser Nacht…
Amen
Es gibt Nächte…
Es gibt Nächte da geschieht Besonderes.
Da geschieht etwas, das nur schwer zu deuten und kaum zu begreifen ist.
Das uns aber ergreifen möchte.
So zumindest haben es Menschen immer wieder erlebt:
10 Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran 11 und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen. 12 Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. 13 Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. 14 Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. 15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe. 16 Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!
(Genesis 28)
Es gibt Nächte, da geschieht etwas Besonderes.
Vielleicht in einem Traum.
Vielleicht durch einen Gedanken.
Vielleicht durch eine Erscheinung nicht von dieser Welt.
Es gibt Nächte, da geschieht etwas Besonderes.
Da öffnet sich der Himmel und Gott zeigt sich.
Da bekomme ich neue Kraft.
Da weiß ich: Ich bin nicht allein!
Es gibt Nächte, die werden zu einer Heiligen Nacht!
Lied „Jeder Mensch braucht einen Engel“
Es gibt Zeiten…
Es gibt Zeiten, da braucht es einen Engel. Nicht nur in einer besonderen Nacht. Da braucht es einen Engel. Einen - ganz ohne Flügel…
Wie Jesus erzählte: 30 Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen. 31 Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. 32 Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. 33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; 34 und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. 35 Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme. 36 Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächster [=Engel?] geworden dem, der unter die Räuber gefallen war?
(Lukas 10)
Der Nächste = Der Engel?
Es gibt Tage, da brauche auch ich einen Engel.
Da brauche ich jemanden, der mich stützt, der mir hilft, der mir den Kopf wäscht oder einfach zuhört.
Es gibt Tage, die nicht gut sind, alleine durchzustehen.
Da braucht es Engel. Engel ganz ohne Flügel.
Aber mit Händen, die helfen;
mit Ohren, die hören;
mit Augen, die sehen;
mit Füßen, die gehen,
mit Beinen, die neben mir stehen.
Und vielleicht kann auch ich es für den anderen sein?
Lied „Der Engel“
Eine besondere Nacht. Eine Nacht der Engel…
Eine besondere Nacht.
Eine Nacht der Engel.
Mit und ohne Flügeln.
Das ist die Heilige Nacht.
Die Nacht, in der Gott Mensch geworden ist, um uns nahe zu sein.
So wie es die alten Worte erzählen:
1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Lied „Hört der Engel helle Lieder“ EG 54,1-3
Zu aller Zeit?
Der Engel helle Lieder. Ist das nur ein Erleben der Heiligen Nacht? Friede. Furchtlosigkeit. Licht. Oder soll das nicht von diesem Zeitpunkt an zu allen Zeiten gelten? Was kann uns diese heilige Nacht, diese Nacht mit dem Kind in der Krippe, auch über diesen Tag hinaus sagen? Hat das überhaupt eine weitergehende Bedeutung für mich? Für dich?
Ich glaube ganz bestimmt, denn was verkünden die Engel?
Fürchte dich nicht?!
JA, fürchte dich nicht!
Das ist in diesem Jahr für mich die drängendste Weihnachtsbotschaft von allen.
Fürchte dich nicht, denn Gott ist da, in den dunklen Tälern wie in den strahlenden Höhen des Lebens.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und Gottes Bewahrung in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten.
Dass Engel Sie und dich begleiten. Ob mit oder ohne Flügeln. Und es für uns erlebbar und erfahrbar wird, was einst in den Psalmen gedichtet wurde: 1Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, wer im Schatten des Gewaltigen übernachtet –2der sagt wie ich über den HERRN: »Meine Zuflucht ist er und meine Burg, mein Gott, ihm will ich vertrauen!« 3Ja, er rettet dich vor dem Netz des Jägers, vor den Verderben bringenden Pfeilspitzen. 4Er breitet seine Schwingen aus über dir. Unter seinen Flügeln findest du Schutz. […] 5Du musst keine Angst mehr haben: weder vor den Gefahren, die in der Nacht drohen – noch vor den Pfeilen, die am Tag daherfliegen. 6Du brauchst dich nicht zu fürchten: weder vor der Pest, die sich heimlich ausbreitet – noch vor den Seuchen, die offen wüten. […] 9Ja, du sagst wie ich: »Der HERR ist meine Zuflucht!« Beim Höchsten hast du ein Versteck gefunden. […] 11Denn er wird seinen Engeln befehlen, dich zu beschützen, wohin du auch gehst. 12Auf ihren Händen sollen sie dich tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. 13Über Löwen und Kobras wirst du hinwegschreiten. Junglöwen und Giftschlangen wirst du zertreten. 14“Weil er mit Liebe an mir hängt, will ich ihn retten! Ich beschütze ihn, weil er meinen Namen kennt. 15Wenn er mich ruft, antworte ich ihm.Ich bin für ihn da, wenn ihm Gefahr droht. Ich reiße ihn heraus und sorge dafür, dass er wieder zu Ansehen kommt. 16Ich werde ihm ein langes Leben schenken. Meine heilvolle Zukunft soll er sehen“
(Psalm 91)
Amen
Lied „Mögen Engel dich begleiten“
Gebet & Vaterunser
Gott, es ist eine besondere Nacht in besonderen Zeiten. Darum denken wir an die Menschen, die uns lieb sind und mit denen wir in diesen Tagen nicht ungezwungen und ausgelassen zusammen sein können. Wir bitten dich, schenke uns Kraft, Mut und Phantasie, dass für uns dennoch Weihnachten werden kann. Gott, wir denken in diesem Jahr besonders an die Kranken und Infizierten. Wir bitten dich, schenke uns Vernunft und Geduld, sei bei denen, die um einen lieben Menschen bangen, lass uns einander zu Nächsten, zu Engeln werden. Das und so viel mehr bitten wir, wenn wir zu dir beten:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Segen
Der heilige und barmherzige Gott wohne bei euch mit seiner ganzen Fülle und Herrlichkeit. Die Liebe Jesu Christi erfülle eure Herzen mit Licht und Freude ohne Ende. Gottes Heiliger Geist bewahre euch und alle.
Friede sei mit euch! Früchte dich nicht!
Amen.
Lied „Oh du fröhliche“ EG 44,1-3