Bibelbeet

Gedanken zum Thema Bibelgarten

Schau an der schönen Gärtenzier

Bei Aufenthalten in unserer wunderbaren Natur und dem Anblick der vielfältigen Pflanzen spüren wir, wie gut es uns tut, in der Natur zu verweilen. Gerade auch in unserer so schnelllebigen Zeit. Während die Klostergärten zur langjährigen christlichen Kultur gehören, entstanden Bibelgärten erst im 20. Jahrhundert. In Bibelgärten finden wir Pflanzen, die einen symbolischen Bezug zu Personen oder Geschichten in der Bibel haben. Der Garten will auf Ereignisse, biblische Texte und Namen aufmerksam machen und zur Einkehr einladen. Und tatsächlich, viele Dinge die uns täglich begegnen haben einen Bezug zu diesen in der Bibel erwähnten Pflanzen. So steht zum Beispiel das bei uns weitverbreitete Efeu unter anderem als Symbol für Treue und ewiges Leben (2. Makkabäer, 6,7). Der Buchsbaum steht für Schmückung des Heiligtums (Jesaja Kap.41 V 19 und Kap. 60 V 13). Die Lilie für Reinheit und Schönheit ebenso wie für Vertrauen und Hingabe zu Gott (Hohelied Kap.8 V 6/7 und Bergpredigt, Matth. 6 V 28/30). Der Apfelbaum steht für den Sündenfall, gilt aber auch als Baum des Lebens (1. Mose V 2,9). Das sind nur ein paar Beispiele der über 110 in der Bibel erwähnten Pflanzen. Das ist ziemlich faszinierend, wir könnten die Bibel auch botanisch erarbeiten! In größeren Bibelgärten gibt es Führungen z. B. für Schulklassen, auch mit unterschiedlichen Themen. Häufig findet man an einem vor Regen geschütztem Platz eine Bibel, in der man an Ort und Stelle die an der Pflanze angegebenen Bibelstelle nachschlagen kann. In Deutschland gibt es über hundert Bibelgärten über das Land verteilt. In unsererm Kreis können sie sich an dem liebevoll angelegten Garten vor der Arnumer Wehrkapelle erfreuen, auch findet sich ein kleines Beet vor dem Pfarrhaus in Hiddestorf. Schauen Sie gerne vorbei, vielleicht haben Sie dann auch die 14. Strophe von „Geh aus mein Herz“,  das Paul Gerhard im 17. Jahrhundert schrieb, im Sinn. Mach in mir deinem Geiste Raum, dass ich dir werd ein guter Baum und lass mich Wurzeln treiben. Verleihe, dass zu deinem Ruhm ich deines Gartens schönste Blum und Pflanze möge bleiben.

von Doris Grötschel