Im Sturm

15. Februar 2025
Rembrandt; Christus im Sturm auf dem See Genezareth

Der schönste See an der Südgrenze unseres Landes ist der Bodensee. Idyllisch liegt er da, umsäumt von reichen Städten mit Blick auf die Schweizer Berge. Von einem auf den anderen Moment kann sich das ändern. Durch Fallwinde verwandelt sich der See in ein bedrohliches Gewässer. Bei entsprechendem Wetter leuchten heute 60 Warnleuchten, die rund um den See angebracht sind. Denn niemand traut dem See eigentlich dieses aufgepeitschte Wasser mit seinen hohen Wellen zu.

Der See Genezareth in Galiläa ist dem gleichen Wetterrisiko ausgesetzt. Eigentlich ist er das Herz Galiläas, die Mitte des Glaubens, umgeben von schützenden Bergen, die in den Psalmen besungen werden, ein schöner Ort. Jesus gerät mit den Jüngern auf dem See unerwartet in einen solchen Sturm, in dem alles auf dem Spiel steht. So wird es im Evangelium dieser Woche überliefert (Markus 4).

Das Evangelium kann beides sein, Erzählung oder Gleichnis. Als Gleichnis sagt es uns: Unser schönes Leben kann unerwartet vorbei sein. Wir hoffen es nicht, aber es kann sein. Dann ist es wichtig, vertrauen zu haben und ruhig zu bleiben. Gott wird es schon gut managen für uns. So die Botschaft der Bibel. Beweisen können wir diese Aussage in diesem Leben nicht, wir hoffen, dass sie stimmt.

Dieses Evangelium mit der Botschaft der Zuversicht steht am Ende der dunklen Zeit. Von jetzt an kann man abends, wenn man sich beeilt, wieder bei Tageslicht essen. Ob wir in unserem Leben schöne Zeiten haben oder plötzlich durch raue See müssen: Das Licht das Licht der Hoffnung und der Zuversicht möge uns bei allem begleiten.

 

 

 

Carsten Lohse
Pastor Carsten Lohse