Zwar singen sie schon zu Anfang: „Ihr seid ARTE, wir sind RTL“, aber schnell wird klar: Hier sind zwei Sprachmeister am Werk. Mit ihren Texten, Liedern und Anekdoten aus der Kindheit haben Imre Grimm und Uwe Janssen das Publikum im Springer Jagdschloss begeistert. Die beiden waren am Freitagabend die Künstler beim Siftungsfest von proDiakonie, der diakonischen Stiftung des Kirchenkreises Laatzen-Springe.
Bei den 90 Gästen kam besonders gut an, dass sich die beiden selbst auf die Schippe nehmen. „Ich wohne und esse gern“, sagt Imre Grimm lakonisch über sich selbst. Und: „Vier bis fünf Stunden Schlaf genügen mir – gut, nachts natürlich mehr“. Uwe Janssen gibt sich gern als gebürtiger Ostfriese zu erkennen und macht gleich klar, dass es wirklich nur einen Ostfriesenwitz gibt: „Hubschrauberabsturz über ostfriesischem Friedhof. Die Feuerwehr barg 358 Tote.“ Und ein Ostfriesennerz darf selbstverständlich nur dann so heißen, „wenn es müffelt und quietscht“.
Der Auftritt der beiden Redakteure und Autoren ist eine bunte Mischung: Sie tragen Kolumnen und Ausschnitte aus ihren Büchern vor, mischen das Ganze mit oft umgedichteten Liedern – egal ob Schlager, Rock oder Volkslied – und runden ab mit Bildern aus ihrem Leben und merkwürdigen Situationen. Verbindendes Element ist immer ihr Spiel mit der Sprache. Sie meditieren über Fenchel (Wer Fenchel isst, isst alles.“), machen sich Sorgen über die Verkehrsplanung in Hannover mit ihrem „Naturinfarkt auf dem Köbelinger Markt“, und erklären die Welt: „Die Sparkasse Leer hat mit der Sparkasse Wittmund fusioniert, Sparkasse leer klingt so unseriös“. Und den nächsten deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest haben sie auch: „Hatschi-datschi Schnabadapp Dimm-Dimm.“
Zum Schluss gab es auch noch eine Hommage an die Landeshauptstadt. Bei ihrem Song „Hannover“ sangen sogar die Springer und alle anderen Gäste mit. Überhaupt Springe: Obwohl die beiden schon seit 15 Jahren gemeinsam auf der Bühne sitzen, „waren wir das erste Mal in einem Springer Ortsteil“, sagte Imre Grimm nach dem Abend.
In der Pause gab es für die Gäste ein Büfett, wieder zusammengestellt von den diakonischen Werkstätten in Ronnenberg und Garbsen. Der Reinerlös des Abends gibt die Stiftung proDiakonie weiter an diakonische Projekte zwischen Deister und Leine. Beim Stiftungsfest hat sich in diesem Jahr der Ambulante Hospizdienst für Hermmingen-Laatzen-Pattensen kurz vor.
shw