Endlich! Der Höhepunkt der dunklen Stunden ist erreicht. Heute am 21. Dezember ist Wintersonnenwende. Das heißt: Das Licht kehrt zurück und breitet sich wieder aus. Tag für Tag mehr. Wie schön!
Zum Licht, das sich ausbreitet, passt auch, was wir in drei Tagen an Weihnachten feiern: Jesus Christus wird geboren. Er bringt Gottes Liebe auf die Welt, die allen Menschen gilt. Trotzig und unbeirrt breitet er sie unter ihnen aus, versöhnt Feinde miteinander, vergibt, heilt und stärkt. Zu allen Zeiten hat er Menschen mit dieser Liebe berührt und sie dazu bewegt, daraus zu leben sowie sie auch an andere weiterzugeben. Und heute?
Wir alle haben in uns eine tiefe Sehnsucht nach genau dieser Liebe und das Gespür: Eigentlich ist es genau das, was diese Welt braucht. Darum möchte ich mich auch mit Ihnen am diesjährigen Christfest neu für sie öffnen und mich von ihr anstecken lassen.
Wo diese Liebe unser Herz erreicht, merken wir, wie sie uns froh macht, gut tut und sich sodann auch auf unser Verhalten auswirkt. Und siehe da: Auf einmal gönnen wir dem anderen ein Lächeln mehr als vorher. Wir hupen im Auto nicht mehr zurück. Vielleicht empfinden wir sogar auf einmal Lust dem „dämlichen Blödmann“, mit dem wir seit Jahren kein Wort mehr wechseln, auf einmal versöhnlich gegenüberzutreten und „frohe Weihnachten“ zu wünschen. Oder sogar noch mehr?
Ich wünsche uns allen, dass das Licht in diesen Tagen nicht nur draußen am Himmel wieder zurückkehrt, sondern auch unter uns Menschen. Je mehr wir sind, die sich von Gottes Liebe berühren lassen, desto mehr werden wir auch merken, dass es heller wird in der Welt: in den Herzen und auf den Mienen. Nur langsam. Aber vielleicht ja doch jeden Tag mehr.
Herzlich grüßt sie ihr
Pastor Martin Funke. St. Lucas Pattensen